Die Grünkraft
Die Seherin, Malerin, Dichterin, Musikerin, spirituelle Lehrerin und Äbtissin Hildegard von Bingen hat den wunderbaren Begriff der Grünkraft geprägt, womit sie nicht nur die irdische Pflanzenwelt anspricht, sondern die Kraft in allen Organismen unseres Planeten, welche deren Leibesgliederung, Stoffwechsel und Voraussetzung für Gesundheit bedingt. In vielen ihrer gemalten Bilder (die, wie ihre Schriften und Kompositionen, aus den von ihr visionär geschauten Bildern schöpfen) sind Erde und Kosmos in verschiedensten Aspekten rund dargestellt mit einer Betonung der Zyklizität.Und dieses strahlende, chlorophyllfarbene Grün der Hildegard ist nicht "nur" der Erde vorbehalten, sondern es ist auch die Farbe von Sophias Kleid - also der kosmischen Weisheit! Bei uns fast in Vergessenheit geraten bzw. in ihrem mythischen Gehalt von der Gottesmutter Maria abgelöst, hat Sophia in der Ostkirche nach wie vor einen zentralen und eigenständigen Platz. Die alten Ikonen können uns, wie ebenfalls Hildegards Bilder, viel Wichtiges mitteilen über diese weibliche göttliche Gestalt, die Marko Pogacnik u.a. in seinem Buch "Erdweisheit und Christuskraft" als weiblichen Part des kosmischen Christus sieht. Gaia und Sophia sind schwer zu trennen, und so sind auch beide in die - kirchlich sanktionierte - Mutter Jesu - Maria - eingegangen.Was ich besonder beeeindruckend finde, ist, wie Hildegard zeigt, dass "... der Mensch im Lauf des jahres die gesamte Skala seelisch-körperlicher Möglichkeiten und seelisch-körperlicher Gefährdungen im Zusammenhang mit dem entsprechenden Natur-geschehen durchläuft. Es geht ihr darum, sich in jedem der Monate auf die natur-gegebenen Kräfte weise einzustellen, die damit gegebenen Chancen zur spirituellen Weiterentwicklung zu ergreifen und das Unzuträgliche davon zu unterscheiden und meiden zu lernen." (Quelle siehe unten)
Im Monat März begegnen sich das letzte und das erste Zeichen des Tierkreises, er beinhaltet Ende und Neubeginn des astrologischen Jahres. Bezüglich Ende und Neubeginn wird es dieser März wohl ganz besonders in sich haben! ich wünsche uns, uns der Heiligkeit und Heil-heit der Grünkraft ganz hingeben zu lernen im Vertrauen in die dem Leben inhärente Weisheit! Meine fünfjährige Enkeltochter fragte mich kürzlich ganz bewegt: "Oma, wie kann das sein, dass die Welt nie aufhört?" Jaja, sie ist eine kleine Philosophin! Es ist immer wieder herausfordernd, als Großmutter aus dem Stegreif eine für beide befriedigende Antwort zu finden!
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